Tja, heute wieder nix mit Bitcoin Richtung 100k. @JamesWynnReal behält hoffentlich nicht recht und wir knallen auf 65k. Meine MSTR-Position hängt fest wie ein alter Kaugummi unterm Tisch. Kurzzeitig +6 %, dann wieder runter auf ca. 1 %. Immerhin kein Rot.
Aber genau das meine ich: Wenn man nicht im perfekten Dip kauft, wird man weiter runtergezogen, dümpelt im schlimmsten Fall da unten herum und die Position fühlt sich einfach scheiße an. Der Drang, etwas zu ändern, wird größer. Aber genau hier kommt der Trick ins Spiel: nichts machen. Solange sich die Fundamentals nicht geändert haben, cool bleiben, laufen lassen. Kommt.
Im EinTrickPony-Depot ist MSTR nur eine von drei Positionen (neben Novo und CRWV), alle drei heute mau. Oracle und Nvidia ebenfalls unspektakulär. ORCL war kurz auf 198 $, ich hatte mich mental auf 195 $ eingestellt – kam nicht. Stattdessen dümpelt sie bei 201 $ rum. Kein Dip für mich heute. Steuerberater bleibt bei 11 Trades im November. Schön für ihn.
Das EinTrickPony-Depot ist aktuell nur zu einem Drittel investiert, der Rest Cash. Und genau das ist der Punkt: Ich schlage den MSCI in Performance und Sharpe – mit nur einem Drittel Kapital. Ich kenne das Gefühl, wenn der Markt crasht und man kein Dry Powder mehr hat. Das ist schlimmer als jede rote Zahl. Klar, Opportunitätskosten steigen – aber voll all-in bei Allzeithochs? Nee. Dann lieber Cash halten und im Ultradip zuschlagen statt nur beten, dass es wieder hochkommt.
Vor ein paar Wochen hatte ich noch BRK.B – kurz vor Earnings gekauft, zwei Wochen später mit 900 € Plus raus, weil ich damals noch voll bearish war. Und weil ich Buffett nicht trauen wollte, falls er plötzlich umfällt. Jetzt kaufe ich im nächsten Dip wieder ein. Lustig: Selbst Buffett kauft seine eigene Aktie nicht aggressiv – aber Alphabet war ihm eine kleine Wette wert. Direkt vor dem neuen LLM und der TPU-Sache mit Meta. Zufall? Eher nicht.
Heute beim Joggen: NVDA Earnings Call. Diese Calls sind besser als jede Zeitung. Jensen Huang redet, als wäre die Welt blind. AI wächst schneller als jede Technologie zuvor – und der Demand explodiert weiter. Einziges reales Risiko: Taiwan-Invasion. Aber China weiß, dass das Selbstmord wäre. Wir sind einfach zu pessimistisch veranlagt. „The Big Short“ hat Shorten sexy gemacht, gegen die Masse sein ist trendy – und schon stehen wir wieder auf der falschen Seite des Güterzugs.
Ich arbeite daran, weniger bearish zu sein. Bearish ist der Default, wenn man etwas nicht versteht. Ich verstehe die Chip-Technologie, Lieferketten und NVDA-Ökonomie nicht – also ist es leicht, alles als Betrug abzustempeln. Entweder haben Burry & Co recht und Jensen Huang ist 30 Jahre lang ein genialer Hütchenspieler gewesen, der jetzt auffliegt – oder das Ganze ist so komplex, dass es das Ego von Besserwissern einfach nicht erträgt. Ich tippe auf Letzteres. Huang wirkt nicht wie jemand, der mit offensichtlichen Tricks erwischt werden will. Wenn die wirklich frisiert hätten, wäre es so clever, dass ich es eh nicht checken würde – selbst wenn man es mir wie einem Golden Retriever erklärt.
Meine Frau hält NVDA. Ich halte CRWV (NVDA mit implizitem Leverage). Grok sagt: DCF weit über aktuellem Kurs. 100 % Upside in 12 Monaten möglich. 50 % Downside? Verkrafte ich. Und genau darum geht’s: Was kann ich verlieren? Erst den potenziellen Verlust denken – das musste ich auch lernen. Wer immer nur auf Gewinn starrt, fliegt irgendwann raus. All-in und ein paar Fehlgriffe – schon bist du Eigenheim-Sklave der Bank. Couldn’t be me.