Gestern Bitcoin weiter oben, aber die 94k-Grenze ist widerspenstig. Habe gestern Abend meine MSTR-Position zu 50 % mit K.O.-Zertifikaten gehedged. Ich will nicht auf Hoffnung bauen, dass es einfach weiter hochgeht, sondern plane einen Rücksetzer ein. Was der Hedge abwirft, ist immer besser als 100 % Verlust. Schlimmstenfalls halbiere ich meinen Gewinn – das mag meine Gier nicht, aber Verlust mag meine Angst noch weniger.
Damit falle ich auf die Strategie zurück, die mir vor ein paar Monaten in vier Wochen +15k brachte – bevor ich durch Selbstüberschätzung, Selbstzweifel und eine Kette dummer Trades in wenigen Tagen auf -20k fiel. Lag daran, dass ich nach dem ersten fetten Minus (long PLTR + TSLA, die zwei Tage später lukrativ gewesen wären) panisch rauswollte, scheiterte und dann von Angst gesteuert wurde – was natürlich noch mehr Verlust brachte.
Die alte Strategie (die ich jetzt wieder fahre, nur alles auf einem Depot):
- Ich kaufe Aktien (z. B. MSTR) und hedge sofort 50–100 % mit Puts/K.O.s
- Steigt die Aktie weiter → ich erhöhe den Hedge schrittweise (100 Anteile pro Schritt), senke so meinen effektiven Einstiegspreis
- Fällt die Aktie → Put-Gewinn nehmen, ggf. long K.O. oder Aktien nachkaufen, auf Erholung warten, bei Euphorie wieder hedgen, repeat
- Ziel: nur für den Rebound nackt long sein, nicht ohne Fallschirm fliegen
Früher musste ich den Hedge teilweise auf 500–1000 % hochziehen, weil ich gegen die Euphorie kämpfte – extrem stressig, aber es funktionierte. Bis die Fed dovish wurde und der Markt einfach nicht mehr fiel. Da war die Strategie plötzlich tot.
Jetzt mit niedergebranntem Depot bin ich vorsichtiger: kleinere Schritte, nur hedgen, wenn Put bereits 10–20 % im Minus ist. Gestern bei MSTR +7 % zu 50 % gehedged → heute 250 € Minus auf den Puts, aber 500 € Plus auf den Aktien. Deal: Eine Seite ist immer rot. Dafür schlafe ich ruhiger.
Disclaimer: Das hier ist keine Finanzberatung. Meine -35k auf dem privaten Depot sollten Warnung genug sein.
Auf dem EinTrickPony-Depot shorte ich nicht – Gebühren zu hoch, darum dort solide Sharpe und Index getrumpft. Das private Depot ist mein Labor – wo es wie bei Dynamit Nobel auch mal folgenreiche Explosionen gibt. Gut fürs EinTrickPony-Depot, dass ich dort die verantwortungsvolle Seite rauskehre.
Gestern zum Einschlafen noch Joe Rogan mit Jensen Huang angefangen. Früher hab ich JRE gesuchtet, heute nur noch selten. Joe nervte mich mit seinem Endzeit-AI-Gehabe. Jensen blieb cool, rational, lachte sogar kurz – und Joe (Comedian!) fragte ernsthaft, ob die AI-Apokalypse komisch sei. Jensen: „Nein, aber ich finde sie extrem unwahrscheinlich.“
Episode heute beim Joggen weitergehört – extrem empfehlenswert. Jensen bricht den gesamten Werdegang von NVIDIA herunter. Es ist ein Wunder, dass NVIDIA heute überhaupt existiert – und surreal, dass es diese Größe erlangte. Jensen wiegt sich dennoch nicht in Sicherheit, lebt jeden Moment mit der Angst des Scheiterns. Er arbeitet 24/7 und liest tausende E-Mails am Tag – daneben führt er das nach Marktkapitalisierung größte Unternehmen der Welt. Turns out, nicht nur Elon Musk ist unreal.
Mein Take: Apokalypse-Narrative wirken intelligent – bis jemand Intelligenteres kommt und sie als Bullshit entlarvt.